1998 lief ich rund 1.000 Kilometer in 12
Tagen . Ich startete nach einigen Monaten der Vorbereitung an
einem Sonntag in meinem Heimatort Dürwiß und trabte los. Mein Gepäck
hatte ich in einem Baby-Jogger - natürlich ohne Baby! - verstaut. 12
Tage ( 2 Ruhetage) später erreichte ich Wörschach, wie man so sagt:
müde, aber zufrieden. Eine irre Untertreibung: ich war
muskelmäßig platt - aber unglaublich euphorisch, die Herausforderung
dieser Strecke geschafft zu haben! Schließlich war ich 12 Tage lang auf
mich alleine gestellt - einmal davon abgesehen, dass Bigi
mich ständig "per Handy" (und in Buchen/Oderwald auch persönlich)
betreute.
Trotzdem: ich wusste 2 Wochen lang morgens nie so genau, wo
ich denn am Abend landen würde, ob ich ein Hotel finde (habe ich immer
erst am Abend gesucht), was es zum Essen gibt (viel!!!), ob die auch ´ne
Badewanne für mich haben (die meisten hatten), wie das Wetter morgen sein
wird (manchmal strömte der Regen nur so vom Himmel...), jeder Weg, jede
Straße, jeder Feldweg - alles war im Wortsinne "Neuland" für mich. Ob die
Streckenplanung stimmte? Ich konnte nicht einmal andere dafür
verantwortlich machen - ich hatte schließlich alles selber
geplant... Egal! Ich hatte es angefangen - und ich würde es mit Bigis
(moralischer) Hilfe auch zu Ende bringen. Da war nur eine
klitzekleine Kleinigkeit - mein Arzt hatte mir vor einigen Wochen
nach nur noch humpelnder Fortbewegung und nach einer Computertomographie
schon mal vorsichtig mitgeteilt, dass ich mit diesem Knie wohl
keine Marathons mehr laufen sollte und die Frage gestellt, ob denn 1.000-
Kilometer...?! Ich frage dich: Was weiß ein Computer schon
von einer Langstreckenläuferseele - ich bestehe doch nicht nur aus Knie...
Also los!
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